Feuerhölle im Holzlager - Flammen schlugen 20 Meter hoch

in der Nacht vom 26.12. auf den 27.12.1992

Selbst gestern, nach über 50 Stunden, brannte es noch. Trotz ständiger Wasserberieselung züngelten Flammen hoch, wenn die Feuerwehrleute einen der glimmenden Holzstapel auseinanderrissen. Frühmorgens am zweiten Weihnachtsfeiertag war der Großbrand in der Holzfirma Hausser, Ziegelstraße, ausgebrochen. Sachschaden: rund zehn Millionen Mark. Ursache: Brandstiftung
Nach Angaben des stellvertretenden Feuerwehrchefs Gerald Wegner war es der größte Einsatz der vergangenen 15 Jahre. 120 Feuerwehrleute mit 40 Löschwagen waren im Einsatz, einige 24 Stunden ohne Pausen. 17 der 23 Freiwilligen Feuerwehren halfen den hauptberuflichen Blauröcken.
Das Feuer war am Sonnabend gegen 5 Uhr von einem Passanten entdeckt worden. Als die Feuerwehr kurz darauf anrückte, standen bereits mehrere Fahrzeuge und Holzstapel im Hof sowie eine 80 mal 15 Meter große Halle, in der rund 3000 Kubikmeter Edelholz-Furniere lagerten , in hellen Flammen. Bis zu 20 Meter hoch schlugen sie in die Morgendämmerung. Feuerschein und Rauchsäule waren kilometerweit zu sehen.
Nach rund zwei Stunden kam das Feuer langsam unter Kontrolle. Die Halle selbst brach völlig in sich zusammen. Bis gestern hatte man rund 100 Großcontainer mit Schutt und angekohlten Hölzern zur Deponie Niemark gebracht. Bei jedem Luftkontakt schlugen die Flammen aus den Furnieren. Selbst auf Niemark mußte ein Brandwache ständig nachlöschen.
Für Inhaber Archibald Hausser (55) ist sein berufliches Lebenswerk zusammengebrochen. Erschüttert stand er in den Trümmern. Hausser: "Aber wir geben nicht auf und werden die Firma wieder aufbauen." Die Kripo geht von Brandstiftung aus. Bereits zweimal hatten in diesem Jahr unbekannte auf dem Betriebsgelände gezündelt, ohne Schaden anzurichten.

Quellennachweise: Text - Lübecker Nachrichten vom 29.12.1992
Bilder - Hamburger Morgenpost und Bild Hamburg, beide vom 28.12.1992

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