Mehrfamilienhaus brannte aus - fünf Menschen erlitten Rauchvergiftungen
in der Nacht vom 09.10. auf den 10.10.1998

Das Mehrfamilienhaus an der Kronsforder Allee 82 ist in der Nacht zu gestern ausgebrannt. Drei Erwachsene und zwei Kinder mußten mit Rauchgas-Vergiftung ins Krankenhaus. Erst am späten nachmittag waren die Löscharbeiten beendet. Die Berufsfeuerwehr bekämpfte noch stundenlang versteckte Glutnester in der Ruine. Kurz nach Mitternacht war der Alarm eingegangen. 25 Mann der Berufsfeuerwehr und 50 Freiwillige Helfer der Wehren aus Büssau, Genin, Moisling, Wulfsdorf-Vorrade und Krummesse rasten zum Einsatz. Die Männer der Vorwerker Wehr verstärkten unterdessen die Besatzung in der Lübecker Hauptwache an der Stockelsdorfer Straße. Das war kurz nach ein Uhr.
Vier, fünf Meter hohe Flammen schlugen aus dem Dach. Das Hinterhaus stand voll in Flammen. 3000 Liter Wasser pro Minute schossen durch die Schläuche. Ratlos, entsetzt sahen die 15 Bewohner und deren Gäste zu. Größtes Problem waren die umstehenden Bäume. Sie behinderten die Männer an der Drehleiter.
Eine Stunde später wurde immer noch eine Frau in dem Haus vermutet, aber wenig später gab´s ein Aufatmen. Sie hatte sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht, war wohl in Panik davongerannt. Die Hunde der Bewohner bellten nervös. Die Tiere waren völlig verstört. Ein Hund biß zu.
Bäume behinderten den Einsatz der Drehleiter. Sechs Freiwillige Wehren halfen der Berufsfeuerwehr. 75 Männer und Frauen waren im Einsatz. Sie konnten nicht verhindern, daß der erste Stock und das Dachgeschoß ausbrannten.
Erst bei Tageslicht war das ganze Ausmaß des Schadens zu erkennen. Das Gebäude ist unbewohnbar. Die Feuerwehr suchte bis zum späten nachmittag nach Glutnestern.
Der Notarzt und drei Rettungswagen kamen. Die Brand-Verletzten wurden ins Krankenhaus transportiert. Was nicht kam, war der Stadtwerkebus, der die nun Wohnungslosen hätte aufnehmen können. "Wahrscheinlich lag es am Personalmangel der Stadtwerke", mutmaßte die Feuerwehr. Erst am Morgen, etwa gegen neun Uhr, heißt es "Feuer aus". Erst jetzt ist das gesamte Ausmaß des Schadens zu erkennen. Über die Schadenshöhe liegen noch keine Angaben vor. Allerdings scheint das Haus unbewohnbar. Unbewohnbar für "das bunte Völkchen", wie ein Feuerwehrmann die Bewohner nennt. Punker lebten an der Kronsforder Allee 82.
Verkohlte Balken, schwarzverrußte Wände und beißender Geruch liegen nun über dem Gebäude. Der erste Stock und das Dachgeschoß sind völlig zerstört. Die Feuerwehrleute stolpern bei ihrer Suche nach den verbliebenen Glutnestern über Flaschen und Bierdosen. Einige der Bewohner haben sich unterdessen in einen Bauwagen neben der Brand-Ruine zurückgezogen, schlafen.

Quellennachweis: Lübecker Nachrichten vom 11.10.1998

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